Wer meint mit den Pisten in St. Anton, Ischgl oder Kitzbühel schon alles gesehen zu haben, täuscht sich gewaltig. Denn abseits der befestigten Abfahrten können Skifreunde noch weitaus mehr erleben. Das Stichwort lautet Heliskiing beziehungsweise Heliboarding. Nachdem ein Helikopter die Teilnehmer dieses atemberaubenden Abenteuers auf die höchsten Gipfel transportiert hat, geht es fernab vom Touristentrubel durch den Powder. Wo Heliskiing angeboten wird und mit welchen Kosten dabei zu rechnen ist, erfahren Sie hier.

Heliskiing
Bild: Aperture / pixabay.com

Heliskiing kurz erklärt

Werden Skifahrer oder Snowboarder mit einem Helikopter auf Berge geflogen und starten von dort aus eine Abfahrt durch unberührten Tiefschnee, wird dies als Heliskiing beziehungsweise „powdern“ bezeichnet. Erfinder dieser Abfahrtsvariante ist der Österreicher Hans Gmoser. Er begann damit in Kanada in den 60er-Jahren. Heliskiing ist eine extreme Art der Abfahrt und nur mit einem erfahrenen Tourenführer erlaubt. Derartige Führer müssen eine Zertifizierung als Heliguide vorweisen können. Mittlerweile darf das Powdern für viele Extremsportler bei keinem Ski-Urlaub mehr fehlen.

Powdern in Österreich

Skifahrer und Snowboarder, die sich das Heliskiing und –boarding zu Gemüte führen wollen, müssen nicht lange reisen. In Österreich bietet die Region am Arlberg passende Ausgangspunkte, sodass die Heimat nicht verlassen werden muss. Das Angebot ist bislang einmalig innerhalb der österreichischen Landesgrenzen und damit ein exklusives Erlebnis. Als Ziel für den Helikopterflug stehen folgende beiden Gipfel zur Verfügung:

  • der Mehlsack mit 2.652 Meter Höhe
  • oder der Schneetäli mit 2.450 Metern Höhe

Der Helikopter startet an der Landesstraße Flexenpass in Zürs oder im Skigebiet am Kriegerhorn Lech. Damit für die nötige Sicherheit gesorgt ist, begleitet ein ausgebildeter Ski- und Bergführer die Skifahrer während des gesamten Heliskiing-Ausflugs. Voraussetzung für das Vorhaben sind optimale Schnee- und Wetterbedingungen. Die Abfahrt dauert rund eine Stunde und endet bei Lech im Seitental Zug. Viele lokale Hotels, wie das traditionelle Edelweiss in Zürs können zum Heliskiing weiterführende Auskunft geben und mit einem hauseigenen Skiverleih-Service als idealer Ausgangspunkt für das Schneeerlebnis am Arlberg dienen. Die Preise für den Flug liegen laut Information auf der Internetpräsenz des ortsansässigen Flugunternehmens Wucher für vier Personen, hiermit sind drei Passagiere und ein Bergführer gemeint, abhängig vom Gipfel und Abflugstandort zwischen 410 und 470 Euro. Wobei die Kosten für den Bergführer noch addiert werden müssen. Das folgende Video zum Wucher-Flugservice vermittelt einen Eindruck von diesem Erlebnis:

Heliskiing weltweit

Neben dem Heliskiing am Arlberg können Fans diese Sportart noch in vielen anderen Teilen der Welt für sich entdecken. Viele Befürworter reisen beispielswiese zum Ende der Saison in Österreich nach Alaska, um dort von März bis April die optimale Powder-Saison zu nutzen. Sehr populär sind die Skigebiete in den Tordrillo Mountains und West Chugach Mountains. Anspruchsvolle Freerider finden in Island das perfekte Ziel. Hier lässt sich die Heliskiing-Tour auf mehr als 4.000 Quadratkilometern inklusive Meerblick genießen. Ein Geheimtipp ist die Troll-Halbinsel, weil hier auf echten Vulkanen gefahren wird. Natur pur bietet Kanada. Hier kommen sowohl Profis als auch Anfänger voll auf ihre Kosten. Gletscher und eindrucksvolle Waldabfahrten sorgen für jede Menge Fahrspaß. Hier können Sie dem Ursprung des Heliskiing begegnen. Zu den bekanntesten Anbietern für Kanada-Heliskiing zählen folgende drei Veranstalter:

  1. Canadian Mountain Holidays (CMH)
  2. Selkirk Tangiers Heli Skiing
  3. Mike Wiegele Helicopter Skiing

Ergänzend dazu steht Asien als Reiseziel zur Verfügung. Auf der Halbinsel Kamtschatka, welche im Nordosten von Russland zu finden ist, wartet eine wilde Naturlandschaft auf Touristen. Teilweise gibt es noch aktive Vulkane und Besucher profitieren von der noch stark beschränkten Frequentierung. Im Vergleich zu Kanada ist auf Kamtschatka wesentlich weniger los und einige der Gebiete haben noch keinen Skifahrer zu Gesicht bekommen. Abfahrten sind teilweise durchgehend über 2.000 Höhenmeter realisierbar. Von Mitte Februar bis Mitte Mai sind Schneehöhen von zehn Metern möglich, weshalb dieser Abschnitt die beste Reisezeit für Heliskiing-Touristen darstellt.

Skipiste
Bild: spinheike / pixabay.com

Fazit

Heliskiing wird in Österreich bislang ausschließlich am Arlberg angeboten. Wenn Sie bereit sind die Landesgrenzen für dieses außergewöhnliche Abenteuer zu verlassen, finden Sie in Alaska, Kanada und Asien einzigartige Orte. Doch egal wo Sie letztendlich landen, Heliskiing ist und bleibt ein exklusives Ereignis für mutige Wintersportler.

Ski-Urlaub der besonderen Art – Heliskiing in Österreich und der Welt
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